Diskussion: Permakultur
Eine Dezentralisierung in fast allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen ist unabdingbare Grundvoraussetzung für einige in der Vision genannten Ziele ("ökologisch zukunftsfähige Gesellschaft", "nachhaltige Wirtschaft"). Je materialintensiver ein Wirtschaftszweig ist, desto dringender die Dezentralisierung - die Versorgung mit Energie, Wasser und Lebensmitteln (und unter diesen besonders Frischprodukte wie Obst und Gemüse) nimmt dabei aus verschiedenen ökologischen und gesundheitlichen Gründen die Spitzenstellung in der Prioritätenliste ein.
Natürlich werden alle anderen Lebensbereiche auch von dieser notwendigen Entwicklung betroffen sein. Ich würde die Vielzahl der damit verbundenen Lösungsansätze am besten folgendermaßen zusammengefasst sehen:
"Für die Umsetzung von Permakultur-Prinzipien in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen"
(Eigentlich schon in "nachhaltige Wirtschaft" implizit, jedoch betont die Permakultur ungleich stärker die Handlungsmöglichkeiten des Individuums. Deshalb fände ich eine explizite Nennung sinnvoll.)
Diese Forderung schließt meiner Mng. nach die Dezentralisierung mit ein und geht sogar noch darüber hinaus (man könnte ja theoretisch auch dezentral unökologisch und sozial ungerecht wirtschaften - die Grundethik der Permakultur "Earthcare, Peoplecare and Fair Shares" hingegen schließt dies a priori aus).
Ich möchte weder auf der Formulierung (bitte um Verfeinerung!) noch am Begriff "Permakultur" beharren - jedoch ist mir bisher kein schlüssigeres und umfassenderes Gesamtkonzept zur Lösung der gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts untergekommen. Es wäre auch möglich, den Begriff "Permakultur" wegzulassen - dies ginge jedoch auf Kosten der Kompaktheit. Wenn ich einmal Zeit habe, dann schreibe ich ein Positionspapier zum Thema Permakultur zusammen. Inzwischen verweise ich auf den Wikipedia-Artikel für Interessierte und die meiner Meinung nach jeweils beste Buchveröffentlichung aus Österreich und international:
http://de.wikipedia.org/wiki/Permakultur
"Permakultur für alle", Sepp und Margit Brunner "The Earth Care Manual", Patrick Whitefield
Link zu "Permakultur Austria": http://permakultur.net/
Nathalie ist dafür
Also als jemand, die sich seit einiger Zeit darin übt, stehe ich klar zu und beharre auch gerne auf dem Begriff "Permakultur" als ein ressourcen-fokussiertes Instrument zur Entwicklung aller möglichen Systeme. :D
Permakulturdesign macht das, was so oft in unserer Welt nicht getan wird: es beobachtet den status quo, analysiert Anforderungen, nutzbare Ressourcen, Zusammenhänge und Auswirkungen aller "SystempartnerInnen" BEVOR in Handlungen umgesetzt wird - UND bezieht die Möglichkeit für Korrekturen/Anpassungen nach praktischer Erprobung von vorn herein systematisch mit ein - und geht damit von "Systemen" als organisch sich weiter entwickelnden Gebilden aus.
Permakultur stellt für mich in bereits gut ausgearbeiteter Form genau die Art zu denken, die unser Planet jetzt braucht, dar.
Wozu das Rad neu erfinden, wenn es bereits eine solche Methodolgie gibt? Schätzen wir doch diesen Reichtum, der bereits DA ist, wert, und nutzen unsere Energie, um mit praktischen Umsetzungen darauf aufzubauen!
Es ist auch so noch herausfordernd genug, die Sichtweise für das Vorhandene so zu öffnen, dass daraus kreative, auf die jeweils spezifische Ausgangslage angepasste, und nachhaltig tragbare Lösungen entstehen können :)
Mein Vorschlag zur zusammenfassenden Formulierung:
"Für die Anwendung von Permakultur-Prinzipien bei der Entwicklung von Lösungen in allen Lebens- und Wirtschaftbereichen"