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Diskussion: Organisationsstruktur (Wolfgang)


An einem Beispiel würde ich gerne zur Diskussion stellen, wie mit kreisüberschreitenden Themen umgegangen werden sollte:

Gestern, kurz vor dem Heimgehen haben Baumi, Michell und ich noch die Idee geboren, einen Contest auf Facebook zu initiieren. Dabei soll das beste Video gekürt werden, das jemanden zeigt, wie er Geld ( 99 cent?) der Bank zurück gibt/ hin schmeisst/ was auch immer. Die Message dahinter könnte sein: die 99 Prozent wollen die Regeln der Banken nicht mehr hin nehmen. Man könnte das so machen, dass man den Contest auf Facebook ausschreibt, und gleichzeitig auch Leute auf der Straße anspricht, das zu machen, sie dabei filmt, und das dann wieder auf FB stellt. Vielleicht kann man mit Occupy Wanne Eickel auch eine friendly battle um das beste Video starten.

-Damit würden wir witzig/ interessanten Inhalt auf die Seite bekommen, und eventuell mehr Leute auf die Seite bringen.

Soweit die Idee.

Michel hat mich dann gefragt, ob ich mich damit auseinander setzen mag, was ich gerne machen würde. Allerdings spielt diese Aktion- stark in den Kreis Aktionismus hinein, als Mitglied der Mediengruppe hab ich Sorge, einer andren Gruppe, in der ich nicht bin, reinzugrätschen.

Wir haben gestern gesagt, dass die Mediengruppe auf Zuruf der anderen Gruppen arbeiten sollte.

Ich glaube, dass es vielleicht besser wäre, einen Austausch in beide Richtungen zu haben. Das würde in dem Fall dann so aussehen, dass ich ein Grundkonzept mache, und es dann der Aktionsgruppe vorschlage, dort kann es eventuell bearbeitet werden, und kommt von da wieder in die Mediengruppe, wo es, nomen est omen- medial verarbeitet wird.


Diskussionen

  • Ich denke, dass zu starre Kreise Innovation und Initiative blockieren können. Für mich ist die Hauptrechtfertigung der Arbeitskreise das "sich zuständig fühlen". Kreisübergreifende Initiativen sollten auf keinen Fall Steine im Weg haben.

  • Hallo Wolfgang, bin jetzt zurück aus der Kirche ;-) Spass, war gestern bis spät abends am Berg und erst heute wieder so richtig aktiv. Vielen Dank für deinen Post.

    Denke wir sollten in Adhocracy alles posten und diskutieren was wir zur Norm für uns machen wollen (sprich Gruppenkonsens). Das betrifft zB. Forderungen, unsere Vision, Strategien für unsere weitere Reise oder Großaktionen. Aktionismus wie von dir Beschrieben würde ich derzeit eher noch in Facebook oder so posten und diskutieren. Bin mir da aber auch noch nicht sooo sicher...

  • ..seit gestern habe ich mich mit dem Thema immer wieder beschäftigt, und in der Zwischenzeit glaube ich, dass ich bis jetzt von einer zu steilen und starren Hirachie ausgegangen bin.

    Ich habe diese Kreise als sehr homogen gesehen, mit einer Trennung von interner und externer Kommunikation. Das war als Bild wie eine Stadtmauer, innerhalb der dann erst Häuser gebaut werden müssen.

    Das führt aber unweigerlich zu Reibungen. Wäre ich im Camp, hätte ich ein zwispältiges Gefühl dazu, wenn jemand anderer für mich redet, ohne dass ich Ihn dazu legitimiert habe.

    Mit dem tool hier (adhocracy) wäre das aber auch anders möglich. Dazu müsste man möglichst viele Menschen aus der Gruppe auf diese Plattform bringen. Dann kann jeder seinen Neigungen nach an Projekten arbeiten, sie hier vorstellen und sich von der Gruppe legitimieren lassen.

    An meinem Beispiel oben würde ich die Idee mit dem Videocontest vorstellen, und dann auch die Bedingungen formulieren, unter denen ich es machen kann: Ich würde dann z.B. Schreiben: Ich brauche dazu 10 Unterstützer, und weniger als halb soviel Gegner, sowie 3 Menschen, die mir bei der Umsetzung helfen. Wenn ich dieses Mandat bekomme, kann ich es machen.

    Gelingt die Aktion, wird es das nächste Mal einfacher, weil ich vielleicht von anderen Stimmen delegiert bekomme.

    Als Bild dazu habe ich wieder eine Ansiedlung vor Augen: Dort wo positive Aktivität geschieht, geht Energie hin, und es entwickeln sich höhere Häuser, in denen mehr möglich ist. Wird die Anziehung kleiner, geht die Energie wieder in einen anderen Bereich, liquid eben.

    • Seit Ihr alle in der Kirche oder beim Schifahren? ;-)

      Weiter im Monolog:

      Ich finde, im Occupy Bereich sollte sehr auf die Minderheitenrechte geschaut werden.

      Darum habe ich mir überlegt, dass es bei Abstimmungen so sein sollte, daß um ein Projekt zu beschliessen, über 50% Zustimmung da sein müsste. Die neutral Stimmen würde ich den Gegnern zuschlagen. Aus der Gruppe der Gegner sollte dann ein Vertreter ernannt werden, der mit dem Eingeber des Projektes zusammen an der Umsetzung arbeitet.

      • Denke hierfür sollten wie eine Umfrage (evtl. im Facebook) machen und dann die beste Lösung hier zum Abstimmen (mit eben der gewünschten Art) bringen. Das würde dann zur Norm werden, bis ein neuer Vorschlag kommt und diskutiert wird.

    • Kann deiner Argumentation folgen, versuche aber vorerst kürzere Beiträge zu schreiben. Ansonsten läufst du Gefahr dass nicht mehr alles gelesen wird. Ansonsten, wie gesagt, größere Aktionen die die Zustimmung und das Feedback von vielen brauchen, wo wir quasi ein Konzept formulieren müssen hier in Adhocracy, der Rest über herkömmliche Wege (derzeit, bis sich die Menschen eher für dieses Tool begeistern)

  • Hab mich sehr gefreut, diese Diskussion zu finden, da bei mir sozusagen im "Hintergrund" auch Gedanken um eine gute Organisationsstruktur kreisen.

    Unter "gut" verstehe ich eine Struktur, die

    • Platz für die/den Einzelnen, und zugleich für das stetige Wachsen einer "gemeinsamen Bedeutung" bietet
    • respektvoll mit unserer Energie umgeht
    • klar genug ist, um einen Orientierungsrahmen für das Einbringen der Ideen und Anliegen des/der Einzelnen zu bieten
    • gleichzeitig flexibel genug ist, um Platz für "gemischte Inputs", für zusammenhängendes Denken, zu bieten

    Dazu gehören auch die Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen - dass wir klar definieren, welche Orte und Tools für welche Zwecke am besten geeignet sind - und diese dann auch entsprechend nutzen.

    Für beides ahne ich eine Form, bei der verschiedene "Dunst"-Kreise sich überlappen, und zugleich die jeweiligen Kriese auch klar abgegrenzte (Einzel-)Aufgaben übernehmen.

    Für mich fusst das "sich zuständig fühlen" vor allem in der Eigenverantwortung, dass ich Dinge, zu denen ich meinen Beitrag zugesichert habe, auch wirklich erledige (und wenn ich umgekehrt merke, ich kann es doch nicht, dies auch entsprechend mitteile).

    Abgesehen davon wäre mMn eine Art "Leitfaden zum eigenverantwortlichen Engagement", das die Entscheidungs- und Arbeitsstrukturen mit einbezieht, etwas sehr Nützliches, auch als Einstiegshilfe.

    Über die Fragen "wie läufts jetzt? was funktioniert, was nicht?" - sprich, die bisherigen Erfahrungen nutzend und die Möglichkeiten und auch Einschränkungen der zu Verfügung stehenden Tools einbeziehend - könnten wir zu so etwas kommen.

    Ersteres würde ich eher in einem gesprochenen Kreis am besten aufgehoben sehen, zweiteres könnte hier in einem Thread gesammelt werden.

    Nun interessiert mich, was Ihr davon haltet und ob wir eine Art "Arbeitskreis" dazu bilden können / wollen :)

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