+5

Diskussion: Landreform/Bodenrecht (baumi)


Wie schon manches mal erwähnt meiner Meinung nach eine Grundlage für einen nachhaltigen Wandel. Warum sollten sich die notwendigen Umverteilungsprozesse auf das (virtuelle) Geld beschränken - noch wichtiger ist es doch, dass die realen Werte gerecht und sinnvoll verteilt sind - oder von gar niemandem besessen werden können?! Da schließ ich mich den südamerikanischen campesinos an: "La tierra a quien la trabaja." ("Gebt denen das land, die es bearbeiten.") Unser System ist in dieser Hinsicht noch recht feudalistisch.

Wenn wir von der großindustriellen Landwirtschaft wegkommen wollen, müssen sich wieder mehr Menschen der lokalen Produktion von Nahrungsmitteln widmen. Daher sollte untersucht werden, welche Art von Landverteilung und Bodenrecht sich am positivsten auf das soziale Gefüge und die nachhaltige Bewirtschaftung auswirkt.

Fertige Konzepte habe ich noch keine parat, jedoch scheint dieses pdf interessantes Hintergrundwissen und verschiedene Konzepte zu vermitteln: http://www.sozialimpulse.de/pdf-Dateien/Bodenrecht.pdf

Muss es noch im Detail durchgehen.

Jedenfalls hat dieses Thema gerade in Tirol höchste Brisanz. Ungleichverteilung, Preistreiberei durch hohe Nachfrage und Spekulation haben dazu geführt, dass es ohne größere Erbschaften oder sonstige Unterstützung für die meisten Menschen hier schlicht UNMÖGLICH ist, Land zu erwerben. Und diejenigen, die es sich gerade noch leisten können (oder zumindest daran glauben, dass es so ist), spülen den heimischen Banken mit ihren Kreditrückzahlungen die Kassen voll und begeben sich in gefährliche Abhängigkeiten.


Diskussionen

  • Katanka ist dafür
    +3

    Ohne Eigentums ist eine Geldreform nicht Nachhaltig, da ein Großteil des Vermögens der mächstigsten Clans sowieso nicht in Cash investiert ist.

    Will man nachhaltig Verteilungsgerechtigkeit, so ist deren Enteignung unumgänglich. Vlt stellt man sie noch als Psychologische Musterbeispiele und Mahnmale der Gier an den Pranger in den großen Städten? Vlt in einer Guillotine, die dann doch nicht fällt? Schliesslich sind wir gnädig ;)

    • Spitze das schon die ersten Diskussionen entstehen....

      Ich bin sowieso der meinung, dass hier einiges parallel eingeführt werden müsste. aber man kann schon mal formulieren wie man es sich grundsätzlich wünscht. Wenn du es anders formulieren würdest dann kannst du einen neuen Vorschlag machen. Du siehst dann wie Leute darauf reagieren und wie er sich weiterentwickelt.

      • am vorschlag ist nichts auszusetzen :) alles tip top.

        das bodenrechtskonzept muss ich mir erst zu gemüte führen, wird aber möglicherweise auf Helmut Creutz basieren, wenn ich da angedeutet lese dass Boden nicht Eigentum sein kann.

  • ("Gebt denen das land, die es bearbeiten.") Das wären bei uns die Bauern/ Agrargemeinschaften. Im Umverteilungs Sinne würde das bei uns fast nur die Erntehelfer auf den Thaurer Feldern betreffen, oder? Auch wenn die Tiroler Bauern nicht wirklich naturnah anbauen, ist es doch nicht mit der großindustriellen Landwirtschaft in Deutschland oder Holland zu vergleichen?

    Den Ansatz: Landverteilung und Soziales Gefüge finde ich interessant!

    • Ja Wolfgang, da hast du Recht, in Anbetracht der derzeitigen (groß)industriellen Produktion von Lebensmitteln bzw. der hiesigen Bauernklasse macht dieser Slogan, der aus einem ganz unterschiedlichen Gesellschaftsgefüge stammt, wörtlich genommen weniger Sinn. "Geben" kann meiner Meinung nach auch als "zugänglich machen" interpretiert werden, und dieser Aspekt könnte in Anbetracht möglicher zukünftiger Entwicklungen durchaus auch bei uns einiges an Bedeutung gewinnen. "Peak Oil" ist Gegenwart, und die Dezentralisierung und "Entfossilisierung" der Lebensmittelproduktion sind eine der dringendsten Herausforderungen der nachhaltigen Post-Öl-Gesellschaft (Stichwort: Permakultur). Damit meine ich, dass auch bei uns der Zugang zu Land im Sinne der nachhaltigen, nichtkommerziellen und bedürfnisorientierten Produktion von Lebensmitteln und Energieträgern (Wald) erleichtert werden sollte. Besonders wichtig, da aufgrund der Preise hierzulande große Bevölkerungsgruppen a priori vom "freien" Immobilienmarkt ausgeschlossen sind. Wie das konkret aussehen könnte? Da muss ich noch ein bisschen nachforschen und -denken... Oder auf eure Beiträge warten.

      • zu Peak Oil: Ich habe vor ein paar Jahren einen Artikel im Lettre gelesen und weiß erst seit damals, dass der größte Teil des geförderten Öls- nicht in Plastik oder Autotanks landet, sondern zu Dünger verarbeitet wird. Das, in Verbindung mit der Abhängigkeit durch Hybridsamen, finde ich in diesem Zusammenhang auch interessant, es wirkt mir wie der Antipol der Permakultur.

Versionen


    1. Sie können einen Vorschlag unterstützen oder ablehnen.

    2. Und ihn in Ihre Beobachtungsliste aufnehmen.

    3. Informationen über den Vorschlag einsehen...

    4. ...Schlagworte für diesen Vorschlag hinzufügen...

    5. ...oder den Vorschlag mit anderen per Facebook, Google+ oder Twitter teilen.

    6. Kommentare können Sie nicht nur bewerten...

    7. ...sondern auch dazu verfasste Antworten einsehen...

    8. ...selbst eine Antwort zu einem Argument schreiben...

    9. ... und neue Argumente einbringen.

    10. Oder aktiv den Vorschlag mitgestalten und Alternativen einbringen.